African encounters

Viele meiner Bilder « Begegnungen in Afrika » sind « Nomadenbilder », wie das Volk, von dem sie erzählen. Man kann sie zusammenrollen, wie ein Hüfttuch und es unter dem Arm mitnehmen, im Busch genauso wie in unserer globalisierten, von Mobilität geprägten Welt.

Warum meine Frauen keine Gesichter haben? Wir stehen uns gegenüber, von Angesicht zu Angesicht und verstehen uns nicht. Ihre Kultur bleibt uns fremd, trotz allem. Es sind die Frauen die in ihrem täglichen Leben und ihrem Intimleben am härtesten unter den Gesetzen der Tradition leiden. Sie sind es, die zum Beispiel beschnitten werden, schon als Kinder mit älteren Männern zwangsverheiratet werden ….Was mögen sie sich erzählen am Fuß des großen Baobab (Affenbrotbaumes)?

Um auf den Markt zu gehen, diesem wichtigen Ort des Austauschs, laufen die Frauen kilometerweit. Sie gehen auch stundenlang , um zu einer Wasserstelle zu gelangen. Im Gegensatz zu uns gehören sie zu einer Gesellschaft, in der man überall hin zu Fuß geht. Die Abdrücke der Sandalen (die Sohlen sind aus Autoreifen gefertigt) finden sich als Motive auf meinen Bildern.

Die jungen Massaikrieger mit ihrem elastischen Gang sind immer unterwegs durch den Busch, meist hinter ihren Herden, der einzigen Quelle ihrer Nahrung und ihres Wohlstands. Sie kennen keine Grenzen und gehören mehr zu einer Ethnie als zu einem Staat. (Das Bild „Photomaton“ macht sich lustig über unsere neuen biometrischen Pässe, bei denen die Fotos auf den Millimeter genau passen müssen.)